Kulturelle Auszeichnungen der Stadt Zürich 2024
Übergabe Werkjahr durch die Stadtpräsidentin der Stadt Zürich.
Übergabe Werkjahr durch die Stadtpräsidentin der Stadt Zürich.
Seit 2015 organisiert das Künstler*innenkollektiv «Literatur für das, was passiert» Anlässe, bei denen Schriftsteller*innen an Schreibmaschinen Texte auf Wunsch verfassen. Das können Gedichte, Geschichten, Pamphlete, Liebesbriefe, das kann alles sein. Auch kommen seit einigen Jahren immer wieder Zeichner*innen dazu, welche die Texte vor Ort illustrieren. Die entgegengenommenen Spenden gehen an Menschen auf der Flucht.
Am Freitag, dem 25.10. sind Gianna Molinari und Melanie Katz am Woerdz und schreiben für das, was passiert.
Neue Gedichte vom LyrikTischZürich (ALIT Poetische Schweiz)
Maria Marggraf (Basel), Melanie Katz (Zürich) und Mikael Vogel (Berlin). Moderation: Vera Schindler-Wunderlich (Allschwil): LyrikTalk Basel — Philosophicum
Was macht Gedichte eigentlich so faszinierend? Wie werden sie heutzutage geschrieben? Kann man sie … verstehen? – Beim LyrikTalk wählen die drei Lyrikschaffenden Maria Marggraf, Melanie Katz und Mikael Vogel je ein Gedicht der beiden anderen aus, das sie nicht loslässt, das sie erstaunt oder provoziert. Ihre Leseerlebnisse und Beobachtungen teilen sie mit und eröffnen damit ein gemeinsames Gespräch, moderiert von der Lyrikerin Vera Schindler-Wunderlich. Insgesamt werden so dreimal zwei Gedichte zu Gehör gebracht, angeschaut und besprochen. – Das Publikum erhält sämtliche Texte zum Mitlesen.
Organisiert von: Philosophicum Basel
Herausgegeben von Melanie Katz / Mit einem Vorwort von Terry Eagleton, Melanie Katz
Dichterinnen und Dichter am Grab
Wie werden Menschen verabschiedet und beerdigt, die einsam sterben? «Das Einsame Begräbnis» ist ein literarisches Projekt, für das Dichterinnen und Dichter anhand einer Recherche ein persönliches Gedicht für einsam verstorbene Menschen verfassen und an deren Begräbnis verlesen. Das Gedicht begleitet die Verstorbenen auf ihrem Weg aus diesem Leben, an dessen Ende sie aus ganz unterschiedlichen Gründen auf sich selbst gestellt waren. Dieses kleine Ritual – ein paar Blumen, das Verlesen eines poetischen Nachrufs – wirft ein Licht auf «vergessene Leben». Es stellt sich in den Dienst, den Verstorbenen Respekt und Würde zu erweisen, und ist ein Zeichen der Solidarität.
«Die einsamen Begräbnisse» versammelt Gedichte der «Dichter:innen vom Dienst», die seit 2017 poetische Nachrufe verfassen und am Gemeinschaftsgrab für die Einsamen auf dem Zürcher Friedhof Nordheim verlesen. Dichter:innen - Alexander Estis, Michael Fehr, Nathalie Schmid, Sascha Garzetti, Martina Clavadetscher, Rolf Hermann, Martin Bieri, Gerhard Meister, Klaus Merz, Ulrike Ulrich und Melanie Katz.
Die Gedichte werden von Rechercheberichten und Essays begleitet, in denen die Dichtenden ihre Arbeit beschreiben. Das Vorwort «Über Dichtung und Tod» stammt von Terry Eagleton und Melanie Katz.
Anmeldung hier
Mit Dichter:innen vom Dienst spazieren wir durch die Stadt und machen uns auf die Suche nach Begegnungen, die poetische Prozesse zu vergessenen Leben anstossen. Man kann erfahren, wie die Dichtenden zu ihren Texten kommen.
Mit Melanie Katz und Alexander Estis; Führung: Simon Kägi.
Wir besuchen schöne und verlassene, belebte und unscheinbare Orte, begegnen wahrscheinlich russischen Lastwagenfahrern, einer kleinen Frau mit Schal, vielleicht dem Friedhofsgärtner und einer Geigerin. Auf dem Einweg treffen wir auf einen Mann mit Dreirad und auf dem Rückweg einen mit Einrad, der Oboe spielt.
Der Spaziergang ist ein gemeinsames Andenken, es darf gelacht, geweint und gesprochen werden; es geht um Einsamkeit und Gemeinsamkeit, um das Politische der Literatur, ums Sterben und ums Leben, um gemeinsames Gedenken und meist hat man nachher warm ums Herz.
Start und Ziel beim Festivalzentrum Karl der Grosse. Findet bei jedem Wetter statt.
Der Knochenmensch ist in den mittelalterlichen Totentänzen zentral, er holt die Lebenden ins Totenreich. In unserem zeitgenössischen Totentanz verwandelt sich die Figur, kann vielerlei Gestalten annehmen und trägt verschiedene Gesichter. Sie wird hier nicht nur als Repräsentant des Todes gesehen, sondern steht auch für die Probleme unserer Zeit. Klimakatastrophen, verschwindendes Gletschereis und immerwährende Brände, die um sich greifenden Krankheiten, Kriege, wiedereingeführte Abtreibungsgesetze und Heraufbeschwörungen des Weltuntergangs. Angesichts der fast schon biblisch anmutenden Krisen braucht es ein Memento mori. Eines das zeigt, dass ohne Bewusstwerdung der Endlichkeit kein zukünftiges Leben möglich ist. Unser Totentanz ist multiperspektivisch und interdisziplinär: Eine Tanz-Performance mit live gespielten, pulsierenden Sounds aus analogen Feedbacks und einem Buch, das literarische Stimmen versammelt.
Tanz-Performance von Rafał Pierzyński
Performance: Emma Bertuchoz, Helga Starcevic, Rafał Pierzyński
Sound: Simon Grab
Kostüm und Bühnenbild: Yann Slattery
Assistenz: Pascale Lustenberger
Projektleitung und Text: Maya Olah
Das Buch enthält Textbeiträge von
Katja Brunner, Alexander Estis, Daniela Janjic, Melanie Katz, Jakob Leiner, Elisabeth Sharp McKetta, Rainer Stöckli, Tom Jan Putz und Maya Olah, Illustrationen von Olga Prader und Fotografien von Flavio Karrer.
Grafikdesign: Sina Gerschwiler, Vexer Verlag
Tickets:
https://eventfrog.ch/.../bailando-bailando-ein-totentanz...
für den 3.9 Tickets vor Ort
Angst, Wut, Trauer, Ist-mir-doch-egal!: emotionale Reaktionen auf klimatische Veränderungen sind vielfältig. Viele Menschen befällt angesichts der Frage nach dem Wetter eine leise Sorge um die Zukunft, manche haben spürbar Angst vor der Realität existenzieller Bedrohung durch die globale Erwärmung und ihrer Konsequenzen.
Klimaangst entsteht aus der Kluft zwischen dem eigenen Erleben und der gesellschaftlichen Reaktion auf die Klimakrise. Viele äussern sie kaum, wir alle stellen uns ihnen viel zu selten. Gespräche können dieses Dilemma nicht auflösen, es aber bewusstmachen. Gefühle sind die wichtigsten Ressourcen zur Mobilisierung zum Handeln und einer kollektiven Kraft. In der Zuwendung zu den eigenen Gefühlen, seien sie essentiell, kaum sichtbar, ständig da und ganz leise, können wir uns selbst als wirksam erleben.
Wann? : Jeden Donnerstagnachmittag ab August ist die Sprechstunde von 15-18h im Klimapavillon geöffnet. Als Anregung, Anschub oder Gesprächsauftakt dient Literatur der Climate Fiction, theoretische Gedanken oder Kunstwerke, die thematisch passend sind.
Für wen? : Die Klimagefühlssprechstunde ist für alle offen, Gespräche können bis zu 50 Minuten dauern. Eine Vorannmeldung ist hier möglich:
Mit wem?: Melanie Katz, Lyrikerin, Performerin und Sozialpsychologin, Hypnosecoach IEF
Sprechen ist eine transformative Praxis. Jeglicher Austausch beruht auf einer systemischen Grundhaltung und der gebotenen Achtsamkeit und Diskretion. Die Inhalte und Informationen zu teilnehmenden Personen werden nicht registriert oder weitergegeben.
Seit der frühesten schriftlichen Überlieferung bildet Klagedichtung – etwa als biblisches Klagelied, Trauergesang, Totenklage, tragisches Bühnenlied oder Elegie – einen Großteil nicht nur der europäischen Literaturgeschichte. Leiden aufgrund von Krankheit, Schmerz, Gewalt, Zerstörung, Verlust oder Tod kommt in klagender Dichtung zur Sprache. Sie kann das Leiden nicht aufheben, aber ein künstlerische Form dafür finden. Was den Lebensmut bricht und nimmt, wird durch poetisches Sprechen mitteilbar und ästhetisch verwandelt. Klageliteratur erlaubt, sich qualvollen Zumutungen zu stellen und Mitgefühl auszubilden, Widerstandkraft und Distanz zu gewinnen. Klagedichtung erhebt Anklage. Sie besingt das Verlorene und stiftet Gemeinschaft. Das zweitägige Programm aus Vorträgen, Lesungen, Performances und Gesprächen widmet sich ihr in weiten Bögen und vielfältigen Stimmen.
Konzeption und Leitung: Asmus Trautsch und Melanie Katz